1856 Altona - 1924 Grötzingen
Alte Kunst
am
14.11.2019,
Los
1116
Taxe: € 15.000
Ergebnis: €
16.770
(inkl. Aufgeld)
KALLMORGEN, FRIEDRICH
1856 Altona - 1924 Grötzingen
Titel: "Vor Weihnachten".
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 90 x 150cm.
Bezeichnung: Signiert und datiert unten links: F. Kallmorgen 1882.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
- Rheinischer Privatbesitz;
- Auktion VAN HAM Kunstauktionen, 165. Auktion Alte Kunst, 20.-22.03.1996, Lot 1573;
- Süddeutscher Privatbesitz.
Literatur:
Eder, Irene: Friedrich Kallmorgen, Monographie und Werksverzeichnis der Gemälde und Druckgraphik, Karlsruhe 1991, Nr. G40.
Abgebildet ist hier nur eine Vorstudie (Tuschezeichnung) aus dem selben Jahr, da das Gemälde bis 1996 als verschollen galt.
Das außerordentliche zeichnerische Talent des 1856 in Hamburg-Altona geborenen Künstlers Friedrich Kallmorgen offenbarte sich bereits in Kindertagen, sodass der Sohn eines Architekten schon im jugendlichen Alter von sechs oder sieben Jahren ersten Zeichenunterricht von seinem Onkel, dem Porträt- und Landschaftsmaler Theodor Kuchel, erhielt. Gegen den Wunsch des Vaters entschloss sich Friedrich, das väterliche Unternehmen nicht zu übernehmen, um stattdessen seinem Traum, Landschaftsmaler zu werden, nachgehen zu können. So trat er 1875 schließlich der Düsseldorfer Kunstakademie bei und studierte bei Malergrößen wie Andreas Müller, Ernst Deger und Eugen Dücker.
Nach eigenen Worten zog es den Künstler jedoch bereits damals hinaus aus den Studiensälen in die Natur, um dort vor Ort zu malen und seinen Stil zu verfeinern. 1877 reiste er gemeinsam mit Carl Friedrich Lessing in die Fränkische Schweiz und wechselte anschließend an die Kunstschule in Karlsruhe, wo er 1881 sein Studium bei Gustav Schönleber abschloss. Ein Jahr später, 1882, folgte Friedrichs erste von insgesamt fünf Parisreisen, während der er die Künstler des Impressionismus eignend studieren konnte. Im September des gleichen Jahres heiratete er die Malerin Margarethe Hormuth-Eber.
Das vorliegende Gemälde "Vor Weihnachten" entstand, wie uns die Datierung durch den Künstler verrät, nur wenige Monate später und möglicherweise lässt sich in dieser stimmungsvollen Winterszene ein wenig die heimelige Behaglichkeit eines frisch Verheirateten ablesen, der nun bald selbst eine Familie gründen wird. Durch die außergewöhnliche Kombination der malerischen Einflüsse aus Realismus und Impressionismus gelang es dem Künstler in diesem Werk, eine angenehme Synthese aus zwei Stilrichtungen zu erschaffen: So modelliert Kallmorgen die Tiefe der Fahrrinnen im verschneiten Feldweg mittels eines pastoseren Farbauftrags und nur weniger, freier Pinselstriche, sodass impressionistische Anklänge mitschwingen, während er beispielsweise für Rinde und Geäst der Birke im Vordergrund eine filigranere, realistischere Malweise zu nutzen versteht.
Die zu diesem Gemälde bekannte Vorstudie in Tusche (unbekannter Aufenthaltsort) wird in unserem Bild, das vor allem durch die fantastische Komponente der Farbe zum Leben erweckt wird, verfeinert: Besonders atmosphärisch wirkt das satte, warme Orangerot des Feuers links im Bild. Schwächer kehrt es wieder im zarten Abendrot am Horizont und betont die verheißungsvolle Stille dieses Weihnachtsvorabends und seiner Figuren, die bereits in Vorbereitung des festlichen Anlasses, die geschlagenen Tannenbäume nach Hause tragen.
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438. Alte Kunst,
am
14.11.2019,
Los
1116
Taxe: € 15.000
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