1613 Haarlem - vor 1670 Amsterdam
Fine Art
am
19.11.2020,
Los
1094
Taxe: € 10.000
Ergebnis: €
15.480
(inkl. Aufgeld)
HELST, BARTHOLOMÄUS, VAN DER
1613 Haarlem - vor 1670 Amsterdam
zugeschrieben
Titel: Portrait eines Herrn.
Technik: Öl auf Leinwand.
Montierung: Doubliert.
Maße: 49,5 x 45,5cm.
Rahmen/Sockel: Rahmen.
Provenienz:
Privatsammlung, Europa.
Das vorliegende Gemälde ist in der Online-Datenbank des RKD, Den Haag, verzeichnet unter der Abb.-Nr. 45826.
Batholomäus van der Helst, dem das vorliegende Gemälde zugeschrieben wird, war einer der bedeutendsten Porträtisten des sogenannten "Goldenen Zeitalters" der Niederlande. Der gebürtige Haarlemer, der aus einer ehemals begüterten, wohl in seiner Jugend aber verarmten Familie stammte, muss als Kind im elterlichen Haus mit Kunst in Berührung gekommen sein. Über den Beginn van der Helsts Karriere ist nichts bekannt, es wird aber angenommen, dass er bei dem Porträtisten Nicolaes Eliaszoon Pickenoy in Amsterdam gelernt hat. In der Kunstmetropole ist er jedenfalls seit 1637 urkundlich erwähnt. Bereits zwei Jahre später erhielt van der Helst den prestigeträchtigen Auftrag für ein großes Gruppengemälde der Schützenkompanie des Kapitäns Roloef Bicker (heute im Rijksmuseum, Amsterdam). Es ist davon auszugehen, dass van der Helst zu diesem Zeitpunkt bereits ein arrivierter, in der Bürgerschaft breit vernetzter Künstler war.
Zu van der Helsts Kunden gehörte die gesamte gehobene Bürgerschaft und die gesellschaftliche Spitze Amsterdams und auch des Adels. Das immense Ansehen, das er genoss, zeigt auch die Tatsache, dass er in seiner Karriere sieben solch großer und repräsentativer Regenten- und Schützenstücke malte, wobei er den Dargestellten Protagonisten mit großer individueller Prägnanz gerecht wurde. Dass diese monumentalen Gemälde, die das Selbstbewusstsein der Stadtelite demonstrierten, parallel zu Rembrandts Nachtwache entstanden und zum Teil mit dieser gemeinsam einen Saal schmückten, mag die allerhöchste Wertschätzung seiner Zeitgenossen verdeutlichen.
Das hier vorliegende Portrait könnte aus van der Helsts früheren Jahren stammen, in denen sein Stil dem seines vermeintlichen Lehrers Pickenoy ähnelt. Diese früheren Portraits sind ganz auf die dargestellte Person fokussiert, der Hintergrund ist in monochromen Erdtönen gehalten. Im Verlauf seiner Karriere ging van der Helst verstärkt dazu über, Hintergrund und Bildraum durch Landschaften und Attribute aufwendig zu gestalten, wobei es auch häufig zu Kooperationen mit anderen Künstlern kam.
Auf zwei anderen, gesicherten Werken Bartholomäus van der Helsts, begegnet uns ein Herr, dessen Ähnlichkeit mit dem hier vorliegenden Portrait frappierend ist: In der Alten Pinakothek in München befindet sich ein 1649 datiertes Bildnis eines "Herrn im schwarzen Atlassamt", der dem hier portraitierten ebenso verblüffend ähnlich sieht, wie der Schwiegersohn in dem monumentalen Familienbildnis in der Petersburger Eremitage aus dem Jahr 1647. ("Bildnis vermutlich des Ehepaars Willem Visch und Eva Bisschop sowie ihrer Tochter Laurentia Visch sowie deren Ehemann Adriaen Prins und dessen Sohn")
Ist die Ähnlichkeit unseres Portraitierten mit den Dargestellten in den beiden gesicherten Gemälden van der Halsts Zufall oder handelt es sich um denselben, vielleicht zehn Jahre jüngeren Mann? Das vorliegende Gemälde könnte ein interessanter "Puzzelstein" sein, der unser Bild von van der Helst und seinen Auftraggebern schärft.
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458. Fine Art,
am
19.11.2020,
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