Arman

Bekannt wird Arman durch seine "Accumulations", bei denen er z.T. zerstörte Objekte gleicher Art (u.a. Zahnräder, Uhren, Kannen) anhäuft. Auch gestaltet er Werke aus Alltagsdingen, die er ausschließlich im Abfall findet. Mit seiner Kunst provozierte und polarisierte er, wodurch er internationalen Erfolg erlangte.
Arman wird 1928 in Nizza geboren. Bereits als Kind zeigt sich sein Talent zum Malen und Zeichnen. Seine Begabung wird vom Elternhaus gefördert. Sein Vater ist Antiquitätenhändler, seine Mutter spielt Cello und so entwickelt Arman neben einer intensiven Vorliebe für Musik und einem anspruchsvollen Geschmack, auch ein Gespür und Verständnis für die Kunst. Nach dem Abitur studiert er von 1946 bis 1949 an der École des Arts Décoratifs in Nizza, wo er Yves Klein kennenlernt. Mit ihm verbindet ihn das Interesse u.a. am Buddhismus, den mystischen Ideen der Rosenkreuzer und der Lehre Georges I. Gurdjieffs. Von 1949 bis 1951 geht er dann an die École du Louvre in Paris, wo er Kunstgeschichte, Archäologie und Orientalische Kunst studiert. 1953 kehrt er nach Nizza zurück und fertigt dort, inspiriert von Serge Poliakoff und Nicolas de Stal, abstrakte Werke. Dabei steht er weiterhin im regen Austausch mit seinem Freund Yves Klein.

1954 besucht Arman eine Ausstellung des deutschen Dadaisten Kurt Schwitters in Paris, dessen Werk ihn nachhaltig beeindruckt und ein wichtiger Einfluss für sein folgendes Schaffen wird. Als direkte Reaktion auf die gewonnenen Eindrücke beginnt er mit der Herstellung einer ersten Serie 'Cachets' (Stempelbilder), die er 1956 in seiner ersten Soloschau in der Galerie du Haut-Pavé in Paris ausstellt. Ab 1959 wendet sich Arman von der herkömmlichen Malerei ab. Im Herbst des Jahres 1960 wird er, mit seiner Ausstellung 'Le Plein' in der Pariser Galerie Iris Clert, über Nacht zum Star. Er füll die Räume der Galerie mit großen Mengen Müll und Schrott und reagiert damit auf die Ausstellung "Le Vide" (die Leere) von Yves Klein. Dieser hatte zwei Jahre zuvor dieselben Räumlichkeiten weiß ausgemalt und nur mit einer blauen Lampe beleuchtet. Kurz nach der Eröffnung von 'Le Plein' gründet sich die Bewegung des Nouveau Réalisme, deren Manifest Arman als Gründungsmitglied unterzeichnet. 1961 besuchte er zum ersten Mal New York.
In den folgenden Jahren gestaltet er Bilder mittels Abdrücken eingefärbter Dinge, die er gegen den Malgrund schleudert. Zugleich sammelt er Abfalleimerinhalte in Plexiglaskästen und realisiert erste "Accumulations". Er beginnt Objekte zu zertrümmern, zu zerschneiden oder einzuäschern und zu fixieren. Zudem gießt er "Accumulations" in Polyester, ab 1970 auch in Beton ein. Er ist überaus produktiv, arbeitet mit verschiedenen Medien und experimentiert mit einer breiten Palette unterschiedlicher Techniken. Ein wiederkehrendes Stilmittel ist dabei die Wiederholung immer gleicher Objekte. Er kritisiert damit das in den 1960er-Jahren aufkommende Konsum- und Wegwerfverhalten der Gesellschaft und des Kunstbetriebs und zeigt gleichzeitig die Vielseitigkeit vermeintlich gleicher Gegenstände. 1968 stellt er bei der Biennale von Venedig aus. Ab 1988 widmet er sich erneut der Malerei, wobei er die Prinzipien des abstrakter Expressionismus und der Nouveaux Réalistes verbindet. Der Künstler lebt abwechselnd in Frankreich und den USA. 1972 nimmt er die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1982 wird sein Werk erstmals in Form einer großen Retrospektive im Sprengel-Museum Hannover gewürdigt. Dieser folgen Weitere, wie eine Retrospektive im Centre Pompidou in Paris 2010/11. 2005 verstirbt Arman in New York.

Arman ist u.a. in folgenden Museen und Institutionen vertreten: