Antoni Tapies - Auktion 337 Los 403, 53446-3, Van Ham Kunstauktionen — Antoni Tàpies: Auktion 337, Los 403 aus unserer Rubrik: Zeitgen. Gemälde, Zeichnungen, Aquarelle

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Antoni Tàpies - Auktion 337, Los 403

1923 Barcelona - 2012 Barcelona

Moderne und Zeitgenössische Kunst
am 27.05.2014, Los 403
Taxe: € 12.000
Ergebnis: € 12.900
(inkl. Aufgeld)

Tàpies, Antoni
Barcelona 1923 - 2012

Paper with two marks. 1968. Acryl und Kreide auf Papier. Auf Leinwand aufgezogen. 41 x 33cm. Signiert unten rechts: Tapies. Rahmen.

Provenienz:
Galerie Maeght, Paris (Aufkleber)

Literatur:
Agustì,Anna: "Tàpies, The Complete Works", Vol.2, 1961-1968, Köln 1997, Wvz.-Nr. 1829

"Normalerweise werden Gemälde aus Farben und Flächen komponiert.? Ich experimentiere aber mit einem dritten Element - der stofflichen Struktur des Materials.? In dicken Schichten aufgetragen, lassen sich wilde Formen mit Brüchen und Rissen rausbilden." (Antoni Tàpies, in dem Film von Gregory Rood: "Tàpies", Koproduktion der BBC mit TV Espana, NDR 1991). Das Ausprobieren, Umwandeln, Kombinieren, Variieren von Motiven, Substanzen und Oberflächentexturen sind notwendige Voraussetzungen für Antonio Tàpies' beispiellosen Ideenreichtum. In seiner Materialbilder verwendet er malerisch "unübliche" Dinge wie etwa Marmormehl, Sand, Stroh, Gips, Teer, Papiere und Lacke. Diese bringt er den Farben beigemischt mit einem ungezwungen, mehr oder weniger pastosen Auftrag - den er nachträglich oft mit unterschiedlichen Werkzeugen bearbeitet - auf die Leinwand bzw. auf das Papier. Auf diese Weise erreicht er eine hohe materielle und reale Präsenz seiner scheinbar gegenstandlosen Bilder.

Tàpies selbst sieht sich nicht als abstrakter Künstler, sondern als Realist, der in seinen Werken danach trachte, die Wirklichkeit begreifbar zu machen.
Stets fügt Tàpies seine Kompositionen Zeichen wie Buchstaben, Zahlen oder Kreuze hinzu. Sie dienen ihm als mit überlieferten Bedeutungen beladene Symbole, Sinnbilder und Allegorien. Einige Buchstaben sind ihm aber auch "ganz einfach" Verweise auf Namen geliebter Menschen oder auf sich selbst. Diese Chiffren zu enträtseln zieht den Betrachter in den Bann der Bilder, wobei er seiner Fantasie freien Lauf lassen kann. "Meine Werke lassen in der Tat mehrere Lesarten zu. Indem man aber die Dinge suggestiv lässt, gewinnt man einen sehr viel größeren Spielraum der Assoziationen, die ich beim Betrachter in Gang setzen möchte. Ich habe beobachtet, dass, wenn man die Dinge nur andeutungsweise zeichnet, der Betrachter gezwungen ist, sie mit seiner eigenen Imagination zu ergänzen. Das zwingt zu einer Beteiligung des Betrachters (.) am kreativen Akt, was ich für sehr wichtig halte." (Tàpies, in: Catoir, Barbara: Gespräche mit Antoni Tàpies, München 1997, S. 10).

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