Alexander Max Koester - Im Herbstgrase, 75422-1, Van Ham Kunstauktionen
Alexander Max Koester: "Im Herbstgrase" aus unserer Rubrik: Gemälde Neuerer Meister
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Alexander Max Koester - "Im Herbstgrase"

1864 Bergneustadt - 1932 München

Fine Art
am 17.11.2022, Los 835
Taxe: € 20.000
Ergebnis: € 26.400
(inkl. Aufgeld)

KOESTER, ALEXANDER MAX1864 Bergneustadt - 1932 München


Titel: "Im Herbstgrase".
Entenschar am Ufer.
Technik: Öl auf Leinwand.
Maße: 62 x 77,5cm.
Bezeichnung: Signiert unten rechts: A. Koester.
Rahmen: Rahmen.

Rückseitig:
Auf Rahmen und Keilrahmen bezeichnet: "Im Herbstgrase. Alexander Koester. Klausen Tirol".

Provenienz:
Privatbesitz, Deutschland

Als der Impressionismus sich zu entwickeln begann, war die Gattung der historischen Sujets der Malerei im Niedergang begriffen. Die neue Strömung der Kunst wandte sich mehr und mehr der Darstellung zeitgenössischer Sujets zu, wie beispielsweise Kneipen, Bahnhöfen, Standtansichten und Szenen aus dem privaten und gesellschaftlichen Leben. Die Themen, die fortan dominant werden sollten, stammten eher aus der bürgerlichen Gesellschaft und gingen Hand in Hand mit der Entwicklung der Freizeitaktivitäten wohlhabender Bürger. Exemplarisch hierfür stehen die von Renoir und Monet gemalten Feste am Ufer der Seine oder Badeaufenthalte in Pariser Vororten. Die Impressionisten interessierten sich schlichtweg nicht für die Arbeit und die soziale Dimension, die von ihr tangiert wurde. Zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Pendants der Strömung gehörte der Maler Alexander Koester.

Sein Oeuvre ist dabei so facettenreich, wie das seiner französischen Kollegen.
Dennoch: Fällt der Name "Koester", so treten assoziativ Bilder verschiedenster Enten, gemalt in luftig leichter Manier, in Erscheinung des inneren Auges. Diese Fusion, die so sehr für seinen Personalstil steht, zelebrierte den deutschen Impressionisten vor allem in jüngster Zeit. Seine Entensujets malte Koester in einer großen Variationsbreite, die auch schon zu Lebzeiten das Publikum des Künstlers erfreute.
Die Oberfläche des Wassers in Kombination mit dem sich brechenden Licht und dessen Reflexionen, reizten ihn wiederholend um seine künstlerischen Fertig- und Fähigkeiten auf die Probe zu stellen und sie zu perfektionieren - und dennoch wurde er dieses Sujets niemals leid. Zunächst bestrebt auf die Darstellung von Landschaften, ihrer wahrhaftigen Stimmungen im Zusammenspiel des jeweiligen Tagesslichts und der Flüchtigkeit des Momentes, gelangte Koester zu seinem fortan neuen Lieblingsmotiv: den Enten.
Das vorliegende Gemälde lässt sich in den Kanon der wichtigsten Darstellungen des Impressionisten einordnen. Er zeigt uns sechs Enten, die auf eine liebvolle Art und Weise die Nähe zueinander suchen. Leicht berühren sich die Köpfe einzelner Enten. Umgeben sind sie von verschiedenen Blumen, die die Schar weich umrahmen. Der luftige und pastose Farbauftrag, der so charakteristisch für die impressionistische Epoche ist, spricht deutlich aus dem vorliegenden Gemälde: Das Gefieder der Enten strahlt vor Dreidimensionalität und Tiefe; die Blumen treten durch ihre Farbigkeit und den pastosen Auftrag hervor. Die sanfte Lichtquelle, die aus der rechten oberen Ecke des Gemäldes zu kommen scheint, verstärkt den intimen beinahe familiären Moment der Entenschar.
Koesters Entendarstellungen strahlen Reinheit und Ruhe aus. Sie lassen den Betrachter innehalten und entfachen während des Betrachtungsprozesses eine Sehnsucht nach vergangenen Zeiten - Zeiten, in denen der Mensch mehr im Einklang mit dem Ursprünglichen - der Natur - stand.
Schon damals bildeten seine idyllischen Gemälde einen Gegenentwurf, nämlich zu dem der Industrialisierung. Anders als man meinen mag, haben sie gerade heutzutage nicht an Aktualität verloren - im Gegenteil: In Zeiten der Digitalisierung, in denen nahezu fortwährend die Rede von "Prozessoptimierungen" jeglicher Art ist; in Zeiten, die höher, weiter, besser schreien, bieten Koesters Enten einen Ort des glücklichen Seins. Sie erlauben dem Betrachter zu entfliehen, gewähren einen Platz an dem in sich gekehrt werden darf und bilden ein Gegengewicht zu einer getriebenen Einstellung und Haltung unserer beschleunigten Gesellschaft. Gerade deswegen gewinnen seine Entensujets in ihrer kunsthistorischen Bedeutung noch mehr Größe als jemals zuvor.



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490. Fine Art,
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