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Albrecht Dürer - Auktion 351, Los 502

1471 Nürnberg - 1528 Nürnberg

Alte Kunst
am 15.05.2015, Los 502
Taxe: € 4.500
Ergebnis: € 7.095
(inkl. Aufgeld)

DÜRER, ALBRECHT
Nürnberg 1471 - 1528


Titel: Die Jungfrau mit dem Wickelkind.
Datierung: 1520.
Technik: Kupferstich, Wasserzeichen: Krüglein auf Maße: 14,7 x 10,1cm (Plattengröße 14 x 9cm)cm.
Signiert und datiert in der Platte: AD 1520.
Rahmen/Sockel: Rahmen.


Rückseitig:
Auf dem Abschlusskarton Etikett C.G. Boerner mit Angaben zum Kupferstich in Maschinenschrift.

Provenienz:
- Kunstantiquariat C.G. Boerner, Düsseldorf;
- Boerner-Auktion in den 1930er Jahren;
- seitdem Privatsammlung Köln.


Maria sitzt mit dem schlafenden, eng gewickelten Kind im Arm in einer weiten Landschaft. Ihr Haupt wird von einem Nimbus hinterfangen und sie trägt über ihrem einfachen Unterkleid mit bauschigen, fast manieriert gestalteten Ärmeln, ein schweres, mit Pelz gefüttertes Kleid, der am unteren Saum hervortritt. Der schlichte Pelzkragen wird am Hals von einer Brosche zusammengehalten. Die Gottesmutter sitzt auf einem Kissen, das auf einem einfachen Steinquader liegt. Das schlafende Jesuskind ist vom Kopf bis zu den Füßen gewickelt, durch den Kreuznimbus wird bereits auf seine Bestimmung als Erlöser der Menschheit hingewiesen. Auch der ernste Blick Mariens auf ihr Kind ist so zu verstehen. Das Motiv der um das schlafende Kind besorgten Mutter stammt aus Italien, wo es mehrfach von Bellini dargestellt wurde.


Die Landschaft im Hintergrund wird nicht sehr detailliert geschildert, dennoch erkennt man eine Ufersituation mit winzigen Stadtansichten. Eine kleine Steinplatte mit den Initialen Albrecht Dürers sowie der Jahreszahl 1520 lehnt im Vordergrund links an einer Steinstufe.

Die gesamte Darstellung ist mit äußerster Präzision und Feinheit gestaltet. So sind die
Veduten mit bloßem Auge fast nicht erkennbar. Albrecht Dürer zeigt hier seine ganze
Palette künstlerischen Könnens, von der Aussparung über Konturenlinien, von parallelen und Kreuzschraffuren bis hin zu gepunkteten und gestrichelten Linien. Der harmonischen und ruhigen Szene vermittelt er durch die Gegenüberstellung von ganz hellen, zum Teil komplett zeichnerisch ausgesparten Partien und solchen, die dichte Kreuzschraffuren zeigen, dramatische Züge. Man mag geneigt sein, diese inhaltlich ebenfalls auf die Zukunft des neugeborenen Kindes zu beziehen. Künstlerisch ist gerade die Darstellung mit bewussten Gegensätzen auf der Grundlage großer technischer Präzision typisch für das Schaffen Albrecht Dürers. Dieses Blatt wurde im Gegensatz zu seinen großen Zyklen als Einzelblatt geschaffen und gehört dem Spätwerk des Meisters an.

Präziser, farblich satt erhaltener Druck. Im Papier ist das Wasserzeichen "Krüglein" mittig rechts deutlich zu erkennen.
Auf der Rückseite befinden sich ein runder Stempel mit Wappen und der Auffschrift "Fürstl. Waldburg Wolfegg'sches Kupferstichkabinet", verschiedene Bleistiftnotizen, u.a. B.38 (Bartsch), sowie in den Ecken und in der Mitte oben kleine Reste alter Befestigungen. Am rechten rückseitigen Rand oben und unten mit Klebestreifen befestigt.
Im Kölner Wallraf-Richartz-Museum befinden sich vier weitere Drucke mit diesem Motiv. Eine Studie zum Kopf der Maria ist in der Kunsthalle in Hamburg erhalten.

1 vgl. Großmann 2001, S. 226f.

Werkverzeichnisse: Hüsgen 1778, 41; Bartsch 1808, 38; Heller 1827, 585, Hausmann 1861, 38; Meder 1932, 40; Hollstein 1962, 40.

Lit.: Großmann, Ulrich (Hg.), Albrecht Dürer, Das Druckgraphische Werk. Kupferstiche Eisenradierungen und Kaltnadelblätter, bearb. von Schoch, Rainer, Mende, Matthias, Scherbaum, Anna, Bd. 1, München London New York 2001, S. 226f. mit weiterführender Literatur.


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351. Alte Kunst,
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