1892 Esslingen - 1968 Stuttgart
Moderne und Zeitgenössische Kunst
am
27.05.2014,
Los
244
Taxe: € 20.000
Ergebnis: €
42.570
(inkl. Aufgeld)
Fleischmann, Adolf Richard
1892 Esslingen - 1968 Stuttgart
Composition (588xy). 1961. Öl auf Leinwand. 91 x 73,5cm. Signiert, datiert und betitelt verso oben links: a. r. fleischmann 1961, Comp# 588xy. Darunter Maßangaben. Rahmen.
Provenienz:
Sammlung Schoffeniels
Privatsammlung Nürnberg
Ausstellungen:
Salon du XXme Anniversaire, Musée des Beaux-Arts, Lüttich 1965, Kat.-S. 38, o. Abb., Nr. 58 (Aufkleber mit Provenienzangabe: Schoffeniels)
Adolf Fleischmann schuf seine wichtigsten Werke im letzten Abschnitt seines Lebens zwischen 1950 und 1965. In dieser Zeit entstand auch das Werk Composition # 588, welches ein eindrucksvolles Beispiel seiner damaligen Schaffenskraft ist. In der Zeit des Dritten Reiches verließ Fleischmann Deutschland und ging nach Paris, wo er endgültig seine persönliches Formenvokabular und Bildsprache entwickelte und fand. "War es zunächst die expressive Dynamisierung der Bildfläche eines Franz Marc gewesen, die Fleischmann beeindruckte, so gerieten bald die beruhigteren, kreisenden und schwingenden Elemente des Orphismus, der intensive Kolorismus eingeschlossen, in sein Blickfeld. Der Entdeckung kubischer Flächenformen folgten Erkundungen zwischen ornamentaler Figuration und geometrischer Abstraktion.
" Künstler wie Gris, Delaunay, Gleizes, Arp und vor allem Braque der mit seiner Farbgebung ein großes Vorbild wurde, begleiteten ihn auf seinem frühen Weg. Eine Begegnung mit Michel Seuphor, ein in Paris lebender belgischer Künstler, Dichter und Theoretiker, gab Impulse und beeinflusste ihn schließlich in die Richtung seiner konstruktivistischen Grundkonzeption, der Fleischmann die Treue bewahren sollte. "Essentieller Bestandteil seiner Malerei war und blieb der schmale, geradlinige Farbstreifen in kurz- oder langläufiger Führung, in seiner parallelen Reihung sowie in seinem Verhältnis zu Fläche und Umraum, gestützt auf eine Tonskala, die sich bei aller Reduktion doch als weit gespannt erwies und bei Vermeidung jeglichen Überschwangs immer noch eine Fülle kontrastreicher Valeurs gestattete. Im konsequenten Falle wurde eine Staffelung in drei Ebenen erreicht: vorn die (oft nur vereinzelt) schwebenden Vertikalstreifen, dahinter das Gittersystem aus Horizontalen und Vertikalen und endlich der monochrome Fond, aus dem alles hervordrängt und in den sich alles zurückzieht." Das war die Dreidimensionalität ohne Perspektive, auf deren Darstellung es Fleischmann ankam und welche man sehr schön in dem hier vorgestellten Gemälde sehen kann. (Richter, Horst: Ein Oeuvre aus dem Geist der Geometrie, in: Adolf Fleischmann, Hommage zum 100. Geburtstag, Köln 1992, S. 7ff.).
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337. Moderne und Zeitgenössische Kunst,
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27.05.2014,
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