um 1603 Utrecht - 1669 Utrecht
Alte Kunst
am
21.04.2007,
Los
1882
Taxe: € 110.000
Ergebnis: €
283.800
(inkl. Aufgeld)
Willaerts, Abraham
Utrecht um 1603 - 1669
Jesus predigt am See Genezareth. Öl auf Holz. 65 x 92,5cm. Monogrammiert unten rechts: A. W. f. Rahmen.
Rückseitig:
Auf dem Malträger alter handschriftlicher Sammlungsklebezettel: "No 452 Willar...".
Zwei alte Sammlersiegel.
Fugen mit altem Werg verklebt.
Das Gemälde befindet sich, bis auf die Beschädigungen um die Fuge im Himmel und einer leichten Verschmutzung, in einem ausgezeichneten Zustand.
Erfasst im RKD Den Haag als Adam Willaerts.
Provenienz:
- Dr. W.A.Luz, Berlin, um 1958.
- Luxemburger Privatsammlung.
Als vereinte Trias aus Landschaft, Genre und biblischer Historie ist dieses Bild ein typisches Werk der "Marinemalerei aus dem Hause Willaerts". Dazu gehörten der Vater Adam (Antwerpem 1577 - 1664 Utrecht) und seine Söhne Abraham und Isaac (1620 - 1693 Utrecht). Ihre Bildmotive sind oft zum Verwechseln ähnlich; der ältere Sohn Abraham ist als Maler eindeutig der begabtere der Brüder. Die Gleichheit der Signatur bei abgekürztem Vornamen hat bislang bei der Unterscheidung von Werken des Vaters und denen des älteren Sohnes zu Verwirrungen beigetragen. Vergleicht man jedoch ihre 'Handschriften', im vorliegenden Fall die 'Seepredigt Christi' des Sohnes Abraham mit dem gleichnamigen Werk des Vaters Adam im Kunstmuseum in Saratow (Abb.
in: Holländische Malerei in den Museen der Sowjetunion, Leningrad 1983, Nr. 180), so werden Unterschiede deutlich. Beim Sohn zeigt sich eine phantasievollere Fabulierlust mit fremdländischen Statisten aus 'aller Herren Länder und Epochen'. Sein Farbauftrag ist flüssiger, seine Kostümierung bunter, insgesamt bevorzugt er ein eher heiteres Kolorit. In den Gewändern mancher hier dargestellter Personen kommen wohl auch seine kosmopolitischen Reiseerlebnisse zur Geltung: Nachdem er u.a. bei Simon Vouet in Paris gelernt hatte, ging er 1636 zusammen mit den Malerkollegen Frans Post und Albert Eeckhout auf die Expedition des Grafen Johann Moritz von Nassau-Siegen nach Brasilien. Nach kurzem Aufenthalt fuhr er von dort zurück nach Luanda in Angola; er scheint längere Zeit in Afrika geblieben zu sein. Auch Italien mit Stationen in Rom und Neapel hat er besucht (s. Laurens Bol, Die Holländische Marinemalerei des 17. Jahrhunderts, Braunschweig 1973, S. 77 - 79). Der predigende Christus ist in diesem Bild ein relativ unscheinbarer Konzentrationsmittelpunkt; vordergründig auffälliger sind die Gruppe der drei Afrikaner, der phantastisch gewandete Reiter, das burgundisch gekleidete Paar oder rechts dahinter die beiden 'Morgenländer'. Es scheint, als habe der Maler mit Hilfe dieser Stellvertreter 'die ganze Welt' um Christus versammeln wollen, die allerdings zum großen Teil das Wesentliche gar nicht zur Kenntnis nimmt.
Wir danken Frau Dr. Ulrike Middendorf, Münster, für ihre freundliche Unterstützung.
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253. Alte Kunst,
am
21.04.2007,
Los
1882
Taxe: € 110.000
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