Asiatische Kunst
am
07.12.2017,
Los
2242
Taxe: € 100.000
Ergebnis: €
129.000
(inkl. Aufgeld)
NETSUKE: SITZENDER KIRIN.
Herkunft: Japan.
Dynastie: Edo-Zeit.
Datierung: 18. Jh.
Beschreibung: Mächtiges Kirin (Einhorn) sitzend, den Kopf rückwärts gewandt, konzentriert gen Himmel
schauend mit leicht geöffnetem Maul, in dem die frei geschnitzte Zunge mit aufwärts
zeigender Spitze zu sehen ist, ebenso die gebogenen Eckzähne im Oberkiefer, welche die
beiden kurzen, spitzen Mittelzähne des Unterkiefers umrahmen. Das Horn arttypisch
zurückgebogen bis auf die Mähne, nicht zum Stoßen geeignet und mit weicher Spitze, weil
das tugendhafte Kirin keinem Wesen Leid zufügt. Die elegante Mähne fällt in kleinen Locken
und Strähnen auf den Rücken bis zu den bewegt lodernden Flammen, die zum Zeichen seiner
himmlischen Herkunft aus den Schultergelenken lodern. Kleinere Flämmchen entspringen den
vorderen Kniegelenken. Den Rücken hinauf bis zur Mähne führt ein prachtvoller Schwanz in
plastischer Fülle aus seitengleich angeordneten Locken, im Wechsel mit Strähnen und
zweimal durchbrochen. Alle Locken und Flammen sind äußerst lebendig und bewegt
dargestellt, Der Körper ist sonst glatt mit leicht angedeuteten Muskeln, segmentiertem
Hals und einigen sichtbaren Rückenwirbeln. Die Hufe sind hoch und kräftig, dicht beisammen
gestellt, einer angewinkelt, da das Fabelwesen mehr flog als lief, so leicht, dass es
keinen Halm krümmte oder Lebewesen zertrat, nur die ihm nachgesagten leichten Spuren im
Schnee hinterlassend.
Dieses in Japan ranghöchste aller Fabeltiere ist von dem namenlosen
Kyoto-Schnitzer mit aller Pracht, Schönheit, Würde und Majestät ausgestattet worden, die
bei seinen seltenen Besuchen auf Erden solche Tugenden eines gerade regierenden großen,
idealen Herrschers aufzeigen sollten. Elfenbein mit wunderschöner, gold-gelber
Gebrauchspatina. Komposition, Haltung und Details lassen darauf schließen, dass dieses
Stück vom selben Schnitzer stammt wie das sog. "Meinertzhagen-Kirin", vgl. MCI, Farbtafel
Seite V. Der große Farbunterschied zwischen Vorder- und Rückseite bestätigt die ausgiebige
Nutzung, denn die - der Sonne nicht ausgesetzte - Rückseite hat eine wunderschöne,
goldgelbe, stellenweise bernsteinfarbene, changierende und teils transparent glänzende
Oberfläche, während die deutlich hellere Vorderseite offenbar der bleichenden Sonne
ausgesetzt war.
Maße: H.9cm.
Zustand A.
Provenienz:
-Sammlung Behrens, abgebildet auf Tafel XXV, verkauft in der 1. Auktion zwischen dem 1.-8. Dez. 1913, Kat. Nr. 611, für 3 Pfund 5 Shilling.
-Sammlung Mannstaedt (1882-1968), versteigert bei Klefisch Auktion 36 am 28. Mai 1988, Nr. 518, Zuschlag DM 130 000.-
-Sammlung Jacques Carré, Eskenazi-Kat. Nr. 2000.
Literatur:
-H.L. Joly "Legend in Japanese Art", London, 1908, abgebildet auf S. 176.
-Ausgestellt in Kyôto & Tôkyô 2010 anlässlich der 150 Jahre Freundschaft Deutschland - Japan.
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406. Asiatische Kunst,
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07.12.2017,
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