Auktion 321 Los 1054, 49097-1, Van Ham Kunstauktionen
Auktion 321, Los 1054 aus unserer Rubrik: Möbel
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Europäisches Kunstgewerbe / Schmuck und Uhren
am 16.05.2013, Los 1054
Taxe: € 10.000
Ergebnis: € 11.610
(inkl. Aufgeld)

Bedeutende Rokoko Schreibkommode.
Im Stil Abraham Roentgens, wohl Niederlande. Um 1755-60.

Mahagoni und Rosenholz poliert und eingelegt.Vergoldete Bronzebeschläge. Reich geschwungener Korpus mit betonten Kanten und ausgestellten Füßen. Ausgeschnittene
Zarge. Die Front mit vier Schüben, der oberste mit gewellter Dekoraussparung. Seitlich
herausziehbare Pultstützen. Leicht abgesetztes Schreibfach mit schräg gestellter Platte.
Der Innenausbau mit geschweifter Front, zentral eine Tür flankiert von elf kleinen und
größeren Schüben, sowie sechs offenen Fächern. Lederbespannte Platte. Reich bewegte
Rocaillebeschläge mit Blumenzier. 109,5x116x63cm. Zustand B.

Provenienz:
- Kunsthandel Otto von Mitzlaff, Wächtersbach.
- Privatsammlung Saarland.

Literatur:
- Greber, Josef Maria: Abraham und David Roentgen Möbel für Europa, Bd.2, Starnberg 1980.
Typ vgl. Abb.100 bis 104, Abb.113, Abb.138 und Abb.145 bis 148.
- Büttner, Andreas, Weber-Woelk, Ursula und Willscheid. Bernd: Edle Möbel für höchste
Kreise. Roentgens Meisterwerke für Europas Höfe, Neuwied 2007. Typ vgl. S.176, Abb.23.
- Baarsen, Reinier u.a.: Rococo in Nederland, Amsterdam 2001. Typ vgl. S.296, Abb.187a.
Zur Zuschreibung siehe S.

295ff.

Die oben beschriebene Schreibkommode zählt zu den Möbeln des englisch-niederländischen
Typus, wie sie vielfach aus dem Frühwerk Abraham Roentgens bekannt sind.
Neben Frankreich waren in England und Holland in der ersten Hälfte des 18.Jahrhunderts die
wichtigsten Zentren der Möbelfertigung zu finden.
Nach seiner Ausbildung im väterlichen Betrieb verbrachte Abraham Roentgen seine
Gesellenjahre in Amsterdam, Den Haag, Rotterdam und London, bevor er 1742 seine eigene
Werkstatt in Herrnhaag eröffnete. Der Einfluss der Wanderjahre ist in der Gestaltung der
Möbel unverkennbar. "in einer Werbeanzeige zur Frankfurter Herbstmesse des Jahres 1754
heißt es: Zur Nachricht dienet hiermit daß der wegen seiner künstlich und extra-feinen
Arbeit bekannte Englische Cabinett-Mahler (Macher) Abraham Roentgen von Wied wiederum mit
Commoden, Chatoullen, Uhrengehäusen, Stuehlen, Sesseln, Tischen und anderen sowohl nach
dem Frantzösichen, Englischen Gout mit feiner Bildhauer-Arbeit gefertigten Stücken
angelanget..."(Fabian 1996, S.11).
Vergleichbar ist etwa ein Damensekretär aus Schloss Pommersfelden oder eine Vielzahl von
Kommoden meist mit rautenförmigen Einlagen aus dem Umkreis der sogenannten
Walderdorff-Möbel die ganz im niederländischen Geschmack gefertigt sind. Vielfach sind
diese Arbeiten für das Werk Roentgens gesichert.
Nach neuesten Forschungsergebnissen durch Reinier Baarsen (Rijksmuseum Amsterdam) muss in
vielen Fällen jedoch die Autorenschaft Roentgens angezweifelt werden und eine Fertigung
durch niederländische Ebenisten angenommen werden. Zu erwähnen sind hier u.a. Matthijs
Horrix, Andries Bongen und Matthijs Franses.
Ob es einen direkten Austausch zwischen Roentgen und niederländischen Ebenisten in den
1750er und 60er Jahren gab, ist noch nicht geklärt worden, kommt es aber doch oft zu
großen Übereinstimmungen in der Gestaltungsart und dem Erscheinungsbild. Oft ist eine
Zuschreibung nur über die Provenienz endgültig zu klären.

Profilbild Susanne Mehrgardt

Ansprechpartner/Ansprechpartnerin

Susanne Mehrgardt

Mail icon s.mehrgardt@van-ham.com

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321. Europäisches Kunstgewerbe / Schmuck und Uhren,
am 16.05.2013, Los 1054
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