Bescheiden begann Tiffany & Co 1837 als Geschäft für „Fancy Goods,“ das von zwei Schulfreunden am Broadway gegründet wurde. Rasch wurde dieser Laden zum Sinnbald des amerikanischen Glamours und Luxus weltweit, der sich auf Schmuck, Uhren und Galanteriewaren spezialisierte.
Bereits 1867 wurde Tiffany für seine Silberschmiedearbeiten auf der Pariser Weltausstellung mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Ein Jahr später entstand ein erstes Geschäft in Genf, um auch den europäischen Markt zu erobern. Die hier mitgegründete Uhrenwerkstatt wurde folgend an Patek Philippe verkauft und ist noch heute das Stammhaus der Luxus-Uhrenmarke, die auch durch Tiffany vertrieben wird. Eine Kooperation, die bis heute bestand hat.
Eine weitere Filiale wurde schnellstmöglich in London errichtet. Bereits seit 1878 ist das berühmte Tiffany-Blau - ein Türkis-Blauton - der Verpackungen des Hauses markenrechtlich geschützt und ist seither durchgängig als Corporate Identity des Juweliers benutzt worden.
Ende des 19. Jahrhunderts kaufte Charles Tiffany spektakuläre Diamanten und Schmuckstücke auf, die ihm den Spitznamen „King of Diamonds“ einbrachten. So wurde ein 287,47 Karat großer fancy yellow Rohdiamant aus Afrika im Kissenschliff zu einer 128,54 Karat großen Ikone des Hauses. Dieser sogenannte „Tiffany Diamant“ wird in der New Yorker Hauptfiliale ausgestellt, in der sich Tiffany seit den 1940er Jahren befindet und es werden immer wieder neue Fassungen ausgefertigt, um diesen Stein zu ehren.
Ebenso kaufte Charles Tiffany Teile der französischen und spanischen Kornjuwelen auf, die er teils umarbeitete, um den Ruhm seines Hauses zu mehren. Bei den Weltausstellungen in Paris fiel er durch mehrere erste Preise auf, wodurch er auch die Monarchen Europas als seine Kunden gewinnen konnte, deren Hoflieferant er wurde.
Sein Sohn Louis Comfort Tiffany übernahm Anfang des 20. Jahrhunderts die Leitung des Konzerns. Er ist Erfinder der Tiffany-Glaskunst, die ein Sinnbild des Jugendstils wurde. Unter seiner Leitung entstand die amerikanische Medal of Honor und das Siegel der Vereinigten Staaten.
In den 1950er Jahren holte man den französischen Mode- und Schmuckdesigner Jean-Michel Schlumberger zu Tiffany, der mit seinen floralen und organischen Entwürfen den Umsatz des Hauses um ein Vielfaches steigern konnte.
Der Spielfilm „Breakfast at Tiffany“ mit Audrey Hepburn hob den Juwelier und seine New Yorker Filiale endgültig in das kulturelle Gedächtnis der Amerikaner.
Das Unternehmen erweiterte seine Produktvielfalt. Silberwaren wurden unter der Leitung Elsa Perettis wieder in das Sortiment aufgenommen. 1963 folgten Entwürfe und die Umsetzung von Porzellangeschirr für das Weiße Haus. Parfüm wurde vertrieben und es wurde versucht durch ein günstigeres Warenangebot weitere Käuferschichten zu gewinnen.
1980 beauftragte man Paloma Picasso für Tiffany zu entwerfen, die Olivenzweige und Schriftzüge in ihre Designs integrierte, die bis heute verkauft werden. Frank Gehry war bislang der letzte, externe Designer des Hauses, das nun mit internen Angestellten arbeitet und ohne Star-Designer auskommt. Gehry brachte fließende, organische und sehr minimalistische Formen in die Entwürfe von Tiffany mit ein.
Seit 2021 gehört Tiffany & Co zum französischen Konzern LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE.