Der aus Meißen stammende Louis Clemens Paul Walther (1876-1933) kam im Jahr 1891 als Zeichenschüler an die Meissner Porzellanmanufaktur. In den Folgejahren absolvierte er Lehren zum Dreher und Bossierer und brachte es schließlich, ab 1906, zum selbstentwerfenden Modelleur. Walther gilt, neben Max Esser, als bedeutendster Meißener Tierplastiker der Pfeifferzeit. Als Künstler war er reiner Autodidakt, jedoch besuchte er 1913 und 1914 Tieranatomie-Vorlesungen an der Dresdner Kunstakademie.
Walthers Entwürfe bestechen durch eine charakteristisch- eigene Schönheit. Er paart zurückhaltende Formen, die das Tier auf seine wesentlichen Charakteristika reduzieren, mit starken naturalistischen Zügen. Viele seiner Tierfiguren werden durch eine formenstarke Rahmenhandlung in Szene gesetzt. Sie beruhen auf klaren geometrischen Formen, die Walther durch ausgewogene, naturalistische Akzente aufbricht. Seine Plastiken werden so zu mehransichtigen, dekorativen Inszenierungen.