Paul Scheurich, am 24. Oktober 1883 als Sohn eines Berliner Photographen in New York geboren, gehörte zu den bedeutendsten Porzellanplastikern des Jugendstils.
Ursprünglich als Graphiker und Illustrator tätig, wurde sein Talent für den Werkstoff von Max Adolf Pfeiffer entdeckt und gefördert. Zwischen 1913 und 1938 entwarf Scheurich über 100 Modelle für die Meissner Porzellanmanufaktur und trug maßgeblich zu ihren Erfolgen bei. So stammten bei der Pariser Weltausstellung 1937, bei der die Manufaktur mit dem ‘Grand Prix’ ausgezeichnet wurde, sechs von sieben preisgekrönten Entwürfen von ihm. Er selbst merkte später an, dass er an der Manufaktur Meissen die künstlerische Freiheit genoss sich bei den Entwürfen und der Staffage seiner Figurengruppen uneingeschränkt kreativ entfalten zu dürfen.
Die figürlichen Modelle Paul Scheurichs trafen, trotz historisierender Motive und einer rokokohaften Grazie, den Nerv des 20. Jahrhunderts und verkauften sich überaus erfolgreich.
Der Künstler verstarb am 19. September 1945 in Brandenburg an der Havel.