Adolph Amberg wurde am 31. Juli 1874 in Hanau geboren, wo er 1884-85 die städtische Zeichenakademie besuchte. Nach weiteren Studien an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin und der Académie Julian in Paris wurde er an der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin Meisterschüler von Louis Tuaillon.
1894-1904 arbeitete Amberg, neben seiner Tätigkeit als freier Bildhauer, bei der Firma P. Bruckmann & Söhne in Heilbronn. Im Rahmen seiner dortigen Tätigkeit als Metallkünstler, gelangen ihm erste Erfolge mit Entwürfen wie einer 3,20m hohen Silberfontäne, dem »Brunnen der deutschen Musik«, die er gemeinsam mit dem Architekten und Bildhauer Otto Rieth für die Pariser Weltausstellung von 1900 entwarf oder dem Auftrag für das neue Aachener Ratssilber im Jahr 1903.
Nach einem einjährigen Romaufenthalt ließ Amberg sich erneut in Berlin nieder, wo er 1904 anlässlich der Hochzeit des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm mit der jungen Herzogin Cecilie von Mecklenburg-Schwerin, einen vielfigurigen Tafelaufsatz entwarf. Dieser „Hochzeitszug“ sollte in Silber gefertigt werden und war als Geschenk der Städte für die Brautleute gedacht. Als Thema war die Huldigung des Paares durch Abgesandte verschiedener Völker gedacht.
Ambergs Entwurf entfernte sich von dem im alten Kaiserreich gepflegten Historismus und strebte nach den Neuerungen des Jugendstils. In Zeiten, in denen Fragen der »Sittlichkeit« auf der politischen Tagesordnung standen, waren seine exotischen, spärlich bekleideten Figuren nicht das, was man auf der Festtafel bei Hofe sehen wollte. So wurde der Entwurf von Kaiserin Auguste Victoria abgelehnt, um schließlich 1908 von der Kaiserlichen Porzellan Manufaktur Berlin erworben zu werden.
1910 präsentierte die KPM bereits einzelne Figuren aus diesem Ensemble auf der Weltausstellung in Brüssel, für die Amberg dort mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. Auf der großen Berliner Kunstausstellung 1911 wurde der Tafelaufsatz erstmals in seiner Gesamtheit präsentiert und galt bei den begeisterten Kritiken als klarer Höhepunkt der Schau. Dort war von einer »Renaissance des Berliner Porzellans« die Rede und von »einer Gesamtkomposition von königlicher Erlesenheit«.
Adolf Amberg verstarb am 31. Juli 1874 in Berlin.