Armband- & Taschenuhren von William Ilbery

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William Ilbery, ein herausragender englischer Uhrmacher des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts, ist bekannt für seine exquisiten Taschenuhren, die besonders auf dem chinesischen Markt großen Anklang fanden. Geboren 1760 in London, begann Ilbery seine Ausbildung in der Uhrmacherei bei einem Meister der Zunft und gründete in den 1780er Jahren seine eigene Werkstatt in London, einem Zentrum der Uhrmacherkunst. Schon früh zeigte sich sein Talent für die präzise und kunstvolle Gestaltung von Uhren, was ihm schnell einen Namen in diesem anspruchsvollen Umfeld einbrachte.


Ilbery spezialisierte sich auf Taschenuhren, die durch ihre hohe Qualität und dekorative Schönheit auffielen. Besonders bemerkenswert sind seine „Chinese Market Watches“, die speziell für den Export nach China hergestellt wurden. Diese Uhren zeichneten sich durch kunstvoll gestaltete Emaille-Zifferblätter, reich verzierte Gehäuse und fein gearbeitete Uhrwerke aus. Oft waren die Gehäuse mit detaillierten Miniaturmalereien oder Cloisonné-Emaille-Verzierungen versehen, die chinesische Motive und Szenen darstellten. Ein charakteristisches Merkmal von Ilberys Uhren war die Verwendung des „Duplex“-Hemmwerks, einer damals fortschrittlichen Technologie, die eine höhere Ganggenauigkeit ermöglichte. Dieses Hemmwerk war besonders für den chinesischen Markt attraktiv, da es eine glattere und präzisere Zeitmessung bot, die von den wohlhabenden und anspruchsvollen chinesischen Kunden geschätzt wurde.


Die Nachfrage nach europäischen Luxusuhren in China war im 18. und 19. Jahrhundert enorm. Wohlhabende chinesische Händler und Adlige suchten nach einzigartigen und exquisit gefertigten Zeitmessern als Statussymbole. William Ilbery erkannte dieses Potenzial und passte seine Produktion gezielt an die Vorlieben des chinesischen Marktes an. Er fertigte Uhren, die nicht nur technisch überlegen waren, sondern auch künstlerisch den Geschmack seiner chinesischen Kunden trafen. Durch seine hohe Handwerkskunst und das Verständnis für die ästhetischen Präferenzen des chinesischen Marktes gelang es Ilbery, eine bedeutende Position im Handel mit Luxusuhren zu erlangen. Seine Uhren wurden über renommierte Handelsnetzwerke nach China exportiert und erzielten dort hohe Preise.


William Ilbery starb 1839, hinterließ jedoch ein beeindruckendes Erbe in der Uhrmacherkunst. Seine Uhren sind heute begehrte Sammlerstücke und werden in bedeutenden Museen und Privatsammlungen weltweit ausgestellt. Ilberys Einfluss auf die Taschenuhrmacherei, insbesondere durch die Anpassung an den chinesischen Markt, markiert einen wichtigen Abschnitt in der Geschichte der europäischen Uhrmacherkunst. William Ilbery war ein Meister seiner Kunst, der die Uhrmacherei seiner Zeit durch technische Innovationen und künstlerische Brillanz bereicherte. Seine Fähigkeit, den Geschmack und die Anforderungen des chinesischen Marktes zu erkennen und zu bedienen, macht ihn zu einem herausragenden Beispiel für unternehmerischen Erfolg und handwerkliche Exzellenz im 18. und 19. Jahrhundert. Ilberys Uhren bleiben ein Zeugnis seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten und seines unermüdlichen Strebens nach Perfektion.