Johann Christian Neuber

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Der Juwelier Johann Christoph Neuber war eine herausragende Figur des Dresdner Kunsthandwerkes im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts, dessen Renommee weit über die sächsischen Grenzen hinausreichte. Seine Spezialität waren dabei juweliersmäßig verarbeitete Mosaike aus sächsischen Edelsteinen, die er oft mit Verzeichnissen der verwendeten Materialien und gar deren Fundorten versah. Damit kam er dem wissenschaftlichen Interesse als Mode seiner Zeit entgegen, was seine Werke überaus beliebt und ihn selber international erfolgreich machte.

Johann Christoph Neuber wurde am 7. April 1736 als Sohn eines Leinenwebers in Neuwernsdorf im Erzgebirge geboren. 1752 begann er eine sechsjährige Lehrzeit bei dem schwedisch stämmigen Goldarbeiter Friedrich Johann Trechaon in Dresden. 1762 erhielt er das Dresdner Bürgerrecht und erlangte den Titel des Meisters der Gold- und Silberschmiedeinnung. Zunächst arbeitete Neuber im Hause seines späteren Schwiegervaters Heinrich Taddels, der 1746-1767 geheimer Kämmerer und Inspektor des Grünen Gewölbes war und sich bereits mit der Erforschung und Verarbeitung edler Steinen beschäftigte. Bereits 1767 wird er dann als „Hofgalanteriearbeiter“ geführt. Von 1785 bis 1805 ist Neuber als zum Grünen Gewölbe gehöriger Hofjuwelier genannt.

Neubers Werke, die er überwiegend in einem Verkaufslokal in Dresden und auf der Leipziger Messe veräußerte, sind geprägt vom frühen Klassizismus. Er fertigte eine Vielzahl an unterschiedlichen

Objekten wie Schmuckstücke, Uhren, Petschafte, Necessaires oder kleine Einrichtungsgegenstände wie Vasen, Tabletts, Kabinette oder kleine Tische. Besonders bekannt wurde er durch seine fein gearbeiteten Dosen und seine in Gold und Silber gefassten Edelsteinknöpfe. Zudem lassen sich fünf große Staatsaufträge nachweisen, mit deren Fertigung Neuber beauftragt wurde. 1775 engagierte man ihn für Teile eines großen Tafelaufsatzes aus Meissner Porzellan, dessen sieben Meter langer Unterbau zum Teil mit von Neuber hergestellten Steinmosaiken verziert wurde. Für die Vertreter der am „Frieden von Teschen“ beteiligten Verbündeten beauftragte man ihn gleich mit der Anfertigung von drei kunstvollen Geschenken. Prinz Heinrich von Preußen uns Fürst Repnin erhielten jeweils einen Tafelaufsatz, für die Neuber an den Untersätzen gearbeitet hatte. Der Baron de Breteuil erhielt einen Tisch aus seiner Werkstatt, der mit Einlagen aus sächsischen Steinen und Hölzern verziert ist und als das Meisterwerk der Neuberschen Werkstatt angesehen werden kann.  1782 fertigte er in Kooperation mit der Meissner Porzellanmanufaktur einen Prunkkamin für das Grüne Gewölbe in Dresden.

Johann Christoph Neuber verstarb am 1. Januar 1808 in Eibenstock in Sachsen.

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